Der Herr Nobelpreisträger
hat ja nun nach nur 8 Jahren einen neuen „Song“ veröffentlicht. Der allgemeinen Euphorie darüber kann sich der Schwarzdrucker nicht so recht anschließen. Was sicherlich daran liegt, dass sein Englisch einfach viel zu schlecht ist, um von dem immerhin 17minütigen Stück das wahrscheinlich Bedeutende daran zu verstehen. Den Text nämlich. Denn die Musik kann es nicht sein. Die ist eigentlich nur wie Fahrstuhlmusik ein Hintergrundgeräusch für diesen ellenlangen Monolog mit beeindruckender Stimme. Der Herr Dylan hat nunmal seinen Preis für Lyrik bekommen und nicht für Musik und gibt nun anscheinend dem verleihenden Komitee auch nochmal nachträglich Recht … oder so.
Dass Lyrik musikalisch untermalt werden kann ist ja nun nix Neues. Dass man das aber deutlich besser machen kann sieht man am kongenialen Trio Rühmkorf, Naura, Schlüter. Die Gedichte von Peter Rühmkorf sind ja schon alleine genial, aber mit der dazugelegten Musik der beiden leider ebenfalls schon gestorbenen Jazzmusiker werden sie unwiderstehlich. Trotzdem sind die drei – Gottseidank! – nicht der Versuchung erlegen, Songs draus zu machen und das Ganze womöglich zu singen … eine Sternstunde.
Leider hab ich keine Liveauftritte davon gefunden, deshalb hier die optisch sehr schlichte Variante. Die Herren sind damit übrigens auch in der DDR aufgetreten und vertilgten dabei – auf der Bühne! – ganz nebenbei eine selbst für DDR-Verhältnisse beeindruckende Quantität hochprozentigen Alkohols, ohne ins Stottern, Lallen oder Verspielen zu geraten. Der damals noch sehr junge Schwarzdrucker ist seitdem ein ganz großer Fan dieser Aufnahmen, die als Kassettentapes in erstaunlich weiten Kreisen hoch und runter dudelten …