Traurig über den „Affinity Publisher“
ist der Schwarzdrucker heute. Dabei hatte er sich so gefreut auf die Veröffentlichung dieses Layoutprogramms. Die Schöpfer des Programms haben schon sehr vielversprechende Photoshop- und Illustrator-Konkurrenten auf den Markt gebracht, die nicht nur extrem preiswert sind, sondern auch nach Meinung der meisten Rezensenten (und des dabei nicht ganz so anspruchsvollen Schwarzdruckers) alles können, was man für Bildbearbeitung braucht. Und mit dem Publisher könnte man sich endlich so nach und nach vom InDesign der Schweinefirma Adobe verabschieden. Dachte der Schwarzdrucker, der noch immer mit ziemlich alten InDesign-Versionen arbeitet, weil er sich nicht in eine teure und sinnlose Monatsmietenabhängigkeit bei Adobe begeben möchte. Was man natürlich angesichts des immer dämlicheren und schnelllebigeren Fortschritts nicht mehr ewig durchhalten kann.
Heute nun wurde der Publisher veröffentlicht und ist: eine riesige Enttäuschung. Das Programm sieht sehr schick aus, was dem Schwarzdrucker egal ist. Man kommt recht schnell rein, was sehr schön ist. Und dann merkt man aber leider auch sehr schnell, dass der Publisher zwar vermutlich etliche Dinge kann, die man gar nicht braucht als Setzer und Büchermacher. Dafür kann er aber viele Dinge nicht, die man heutzutage von einem Layoutprogramm mit professionellen Ansprüchen durchaus erwarten darf. Okay, dass das Programm noch nicht allzu stabil läuft – da hat man Hoffnung auf baldige Besserung. Aber dass ein Layoutprogramm nur sehr begrenzte Fähigkeiten zum Import verschiedener Textdateiformate hat ist schon sehr ärgerlich. Am Schlimmsten: Das Programm hat weder eine Fuß- noch eine Endnotenfunktion und ist damit für den Satz der meisten Bücher, die der Schwarzdrucker macht, völlig unbrauchbar. Da fällt es schon gar nicht mehr auf, dass es auch keine automatisierten Möglichkeiten zum Satz von lebenden Kolumnentiteln gibt, zum Umgang mit Textvariablen (wie im Indesign) und natürlich schon gar keine Marginalspaltenfunktion, die ja auch (zumindest in Schwarzdruckers) Indesign fehlt. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass Schöpfer eines solchen Programms meinen könnten, auf solche Features verzichten zu können – übrigens auch entgegen vieler Bitten und Hinweise der Beta-Tester.
Also vorerst nix mit „Tschüs zu Adobe“. Und mal wieder Geld rausgeschmissen …