Atemübung

Gonzalo Rojas – Gedichte aus sieben Jahrzehnten

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Anläßlich des 100. Geburtstages des Dichters und mit großer Unterstützung von chilenischer Seite werden hier in einer repräsentativen Auswahl die Gedichte dieses großen, in der spanischsprechenden Welt hochgeschätzten, in Deutschland aber leider recht unbekannten Dichters dem hiesigen Publikum in einer zweisprachigen Ausgabe (spanisch und deutsch) zugänglich gemacht.  

Herausgegeben von Rodrigo Rojas-Mackenzie und Reiner Kornberger • Übersetzungen von Reiner Kornberger • Vorwort von Fabienne Bradu • ISBN 978-3-935194-84-6 • 13,5x22cm • 240 Seiten • Hardcover • Fadenheftung mit Lesebändchen • mit Zeichnungen von Roberto Matta • 25 Euro

Gonzalo Rojas (1916-2011) gilt als einer der wichtigsten Dichter Chiles. Nach ersten Veröffent­­lichungen 1936 wurde schon sein erster Gedicht­band 1946 mit dem Preis des Chilenischen Schrift­steller­verbandes ausgezeichnet. 1952 erhielt Rojas den Lehrstuhl für Literatur an der Universität von Concepción. Er organisierte 1958 den »1. Nationalen Schrift­steller-Kongress« und 1960 den »1. Kongress latein­amerikanischer Schriftsteller« – laut Carlos Fuentes »ein Meilenstein in der Geschichte der lateinamerikanischen Literatur«. Rojas engagierte sich für Salvador Allende und musste nach dem Pinochet-Putsch 1973 emigrieren. Dabei kam er in die DDR. 1975 verließ Gonzalo Rojas die DDR und erhielt eine Gastprofessur in Caracas. 1979 ließ ihn das Pinochet-Regime wieder nach Chile einreisen, seinen Lebensunterhalt verdiente er mit Gastprofessuren in den USA. 1992 erhielt er den »Reina Sofía«-Preis, 1998 den »Octavio-Paz-Preis« und den »Premio José Hernández« und 2003 den Cervantespreis. Wir sind sehr stolz, seine Gedichte dem deutschen Publikum näherbringen zu können. 

Reiner Kornberger war schon zu Lebzeiten von Gonzalo Rojas dessen bevorzugter Übersetzer ins Deutsche.  

Roberto Matta, einer der populärsten bildenden Künstler Chiles, war ein Freund von Gonzalo Rojas. Die verwendeten Zeichnungen wurden zwar eigentlich nicht als direkte Illustrationen zu diesen Gedichten geschaffen, passen aber wunderbar dazu. 

Schreib nicht zehn Gedichte auf einmal

Schreib nicht zehn Gedichte auf einmal, will mir wohl die
Leserin sagen, schreib vier: eins
auf meine Augen, noch eins
auf meine Achseln einer Hündin, noch eins auf den Gott
in mir im Heiligen
der Monate, und wenn dir Zeit bleibt, schreib
das letzte nicht, versetz dich in meine Haut, ich bin
so traurig, so voll von Mann,
so voll der Vibration des Mannes im Rückgrat, und in mir
drinnen schläft noch solch ein Glanz, so viele
blutige Tage nach der Geburt.

 

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